Die Burg
Geschichtliche Entwicklung der Burganlage
Der Ursprung der Burg
Aus der spätromanischen Zeit – der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts – stammen die ältesten nachweislichen Baustrukturen der Burganlage. Dabei handelt es sich um die unteren Stockwerke des Burgturmes sowie den im Erdgeschoss des Turmes angelegten ‚Brunnenraum’. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass neben einem Burggraben und einem aufgeschütteten Ringwall auch eine Mauer zur Befestigung beitrug. Mauerreste, die davon zeugen könnten, wurden bei Grabungen im Februar 1986 in der ersten Quertonne des Nordkellers (heute Salzbergwerkausstellung) entdeckt. Abschließende klärende Untersuchungen, um diese Mauer der romanischen Zeit zuzuweisen, stehen noch aus.
Die Burganlage im Spätmittelalter
An die Wende zum 15. Jahrhundert datiert ein größerer Umbau der Anlage. Den Burgturm stockte man um ein Geschoss auf und ersetzte dabei das ehemalige Satteldach durch einen Zinnenkranz. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurden weitere Gebäude errichtet, die sich über große Teile der Fläche des heutigen Burggeländes erstreckten (Nord-, West- und Ostseite). Darauf lässt auch die Ausdehnung der neu angelegten Wehrmauer schließen. Die Mauer umschreibt eine annähernd quadratische Fläche und war mit vier runden Wehrtürmen ausgestattet. Im Grundriss der heutigen Anlage sind der Verlauf der Mauer und die Lage der Türme gut erkennbar (s. u.).
Baumaßnahmen der Herren von Meyendorff
Nachweise für weitere Umbauten liegen aus dem 16. Jahrhundert vor. Ablesen lassen sich diese Vorgänge an Inschrifttafeln am ‚Kornhaus’, ‚Torhaus’ und im obersten Turmzimmer. Die Arbeiten am ‚Kornhaus’, das an der Westseite der Burg liegt, schloss man, wie die Inschrift angibt, 1541 ab. Die beiden anderen datierten Baumaßnahmen wurden von Andreas von Meyendorff (1522-1583) beauftragt. Dabei erhöhte man den Burgturm um ein achteckiges Stockwerk (1576) und führte das Dach in Form einer zwiebelförmigen Kuppel aus (heute ein Spitzdach), wie eine Zeichnung aus der Mitte des 17. Jahrhunderts wiedergibt. Noch heute überspannt das ‚Torhaus’ den nördlichen Zugang zum Areal. Dieses wurde 1581 fertiggestellt. Der untere Bereich besteht aus Sandstein und darauf folgte ein Aufbau aus Fachwerk. Der Zeichnung nach zu urteilen, wurde auch der östlichste Gebäudeteil auf der Nordseite in dieser Bauweise ausgeführt.
Der Wandel vom Adelssitz zur Dömane
Nachdem die Ummendorfer Linie derer von Meyendorff 1667 ausstarb, wurde dieser Umstand zum Anlass genommen, das Amt Ummendorf in eine Domäne umzuwandeln. Von da ab, bis zum Jahr 1912, oblag es bürgerlichen Pächtern die Burg mit ihren Ländereien und die zum Amt gehörenden Ortschaften Ummendorf, Eilsleben und Ovelgünne zu verwaltten. Immer wieder wurden Um- und Neubauten ausgeführt, die zum heutigen Erscheinungsbild der Burganlage beitrugen. An dieser Stelle sei nur noch auf das sog. ‚Lusthaus’ verwiesen, einen Garten-Pavillon, der auf den Fundamenten eines ehemaligen Wehrturmes steht. Amtmann Ursinus ließ ihn am Ende des 18. Jahrhunderts erbauen. Heute dient der Pavillon als zentraler Informationspunkt zum Kräutergarten.
Lageplan
1. Eingang Adlertor 2. Kasse/Shop 3. Ausgang Dauerausstellung 4. Kalisalz-Ausstellung 5. Turm 6. Burghof mit Ausstellung Sandstein 7. Kräutergarten 8. Barockgarten 9. Mittelaltergarten 10. Info-Pavillion (Kräutergarten) 11. Landtechnikausstellung 12. Skulpturengarten 13. Toilette